2 Std. 22 | 6.05 km
Eine lange Treppe führt von Ascona zum Monte Verità hoch. Auf der Treppe, die sich «Scalinata della Ruga» nennt, herrscht ein einzigartiges Klima, welches man sofort spürt und sieht. Oben angekommen, empfiehlt es sich einen Rundgang in den geschichtsträchtigen Gärten des Monte Verità zu machen. Links vom grossen Spielplatz «Parsifal» startet der Wanderweg. Hinein in den Wald, wo es zuerst auf Asphalt, danach auf einem Naturpfad in Richtung Balladrum (auch „Balladrüm“ genannt) geht. Unterhalb des Balladrum dem Felsen entlang bis dort, wo ein unscheinbarer Weg auf die Anhöhe führt. Mit ein wenig Kraxeln ist man schnell oben. Von hier kann man sogar einen Blick auf die Brissago-Inseln erhaschen. Die Zone ist auch bei Kletterern sehr beliebt. Auf der Nordwestseite gelangt man wieder zum Spielplatz zurück. Der Rückweg nach Ascona führt um den Monte Verità.
Die Geschichte des Monte Verità mit der dort zusammenkommenden alternativen Gemeinschaft seit 1900 ist wohl ziemlich bekannt, wenige wissen jedoch, dass die Geschichte des naheliegenden Balladrum-Hügel noch viel älter ist und bis in die Jungsteinzeit zurückreicht. In der altkeltischen Sprache kommt “balla” von “walla” (engl. Wall=Mauer) und bezeichnet ein ummauertes Grundstück, während ein “drum” ein Hügel ist. So war der Balladrum in keltischer Zeit (einige Jahrhunderte vor Christus) wohl ein ummauerter Hügel. Jetzt sieht man von dieser Mauer fast nichts mehr, doch kamen ihre Reste während archäologischer Grabungen zwischen 1928 und 1956 ans Licht. Eine kleine Siedlung war auf drei kreisförmigen Terrassen um die Anhöhe gebaut, und man nimmt an, dass der Ort als militärischer Aussichtspunktsowie als Kultort gedient hat. Der Balladrum besitzt noch heute ein hohes Magnetfeld, vielleicht wegen seiner Mineralien und metallreichen Gesteinsformationen und weil er sich über der Insubrischen Linie befindet, der unterirdischen Grenze der Kontinentalplatten Afrikas und Europas.